„Ich glaube jetzt eifriger als je an die Lehre des wundersamen Arztes (Dr. Hahnemann) seitdem ich die Wirkung unserer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und wieder empfinde.“   Johann Wolfgang von Goethe

 

 

Der folgende Text informiert Sie umfangreich über die Klassische Homöopathie allgemein und wie ich sie in meiner Praxis anwende:

 

Was ist Homöopathie?

Die Homöopathie (wörtlich „Ähnliches Leiden“) ist eine ca. 200 Jahre alte individuelle Behandlungsmethode. Sie wurde von Dr. Samuel Hahnemann entwickelt und etabliert - basierend auf dem Ähnlichkeitsprinzip: „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt". Dieses Prinzip besagt: Krankheiten können am effektivsten behandelt werden, wenn der kranke Mensch das Heilmittel erhält, das beim Gesunden die Symptome seiner Krankheit hervorruft. Beispielsweise bekommt ein gesunder Mensch, wenn er Arnica im Rahmen einer Arzneimittelprüfung einnimmt, Schmerzen in den Gliedern - wie von einer Verrenkung oder Prellung. Entsprechend hilft Arnica bei derartigen Verletzungen, die Schmerzen schneller zum Abklingen zu bringen. Wie kann man sich das vorstellen? Die "Arzneimittelkrankheit" wird wie eine Spiegelung der eigentlichen Krankheit gegenüberstellt. Auf diese Weise werden die Selbstheilungskräfte des erkrankten Menschen aktiviert. Beide Krankheiten heben sich gewissermaßen gegenseitig auf. Der Kranke wird von seinen Beschwerden befreit. Ziel der homöopathischen Behandlung ist die Stabilisierung der Gesundheit des Menschen auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene.

 

Was sind homöopathische Arzneimittel?

Homöopathische Arzneimittel werden aus allen denkbaren Ausgangsstoffen hergestellt - die meisten aus mineralischen, pflanzlichen und tierischen Substanzen. Um keine Vergiftungserscheinungen beim Patienten zu erzeugen, werden die Stoffe bei der Verarbeitung sehr stark verdünnt und potenziert. Die Potenzierung ist eine besondere Schüttelungsmethode, mit der die Wirkkraft in stark verdünnten Arzneistoffen im Vergleich zu ihren Ausgangssubstanzen erheblich verstärkt wird. Durch die Verdünnung können giftige Eigenschaften aufgehoben werden. Homöopathische Arzneimittel gelten deshalb  als gut verträglich - insbesondere im Vergleich zu schulmedizinischen Arzneimitteln.

 

Die fertig hergestellte homöopathische Arznei wird im flüssigen Zustand auf Rohrzuckerkügelchen gesprüht (Globuli) oder bleibt in flüssiger Darreichungsform (Tropfen).

 

Die homöopathische Arznei kann man sich als einen Informationsträger vorstellen, der die oben genannte Spiegelung einer Krankheit im Menschen bewirkt. Vergleichbar ist dieser

Informationsträger z.B. mit einer DVD auf der Informationen zu einem Film gespeichert sind. Wenn man den Film über einen DVD-Player abspielt, kann man die „Spiegelung“, also den Film, sehen und auf ihn reagieren. Und trotzdem bleibt die DVD nur ein Stück Kunststoff.

 

(Es gibt bislang keine hochschulwissenschaftlich anerkannte Erklärung, wie die Information der Ausgangssubstanz durch den Potenzierungsvorgang übertragen wird. Deshalb wird die Homöopathie von reinen Schulmedizinern abgelehnt. Quantenphysiker sind sich jedoch sicher, bald überzeugende Erklärungsmodelle liefern zu können.)

 

Homöopathische Arzneimittel sollten immer trocken und lichtgeschützt und nicht im Portemonnaie gelagert werden. Erhöhte kosmische Strahlung, wie sie auf Flugreisen auftritt, kann die Wirkungsweise der Mittel schwächen. Deshalb sollten auf Flugreisen immer nur kleine Mengen homöopathischer Mittel mitgenommen werden.

                                            

Für wen ist die Homöopathie als Behandlungsform geeignet?

Grundsätzlich für jeden Menschen, der unter akuten oder chronischen, organisch-, psychosomatisch- oder psychisch bedingten Beschwerden leidet. Durch eine homöopathische Behandlung kann er seine Selbstheilungskräfte so anregen, dass es zu einer Linderung oder sogar Heilung der Erkrankung kommen kann.  

Falls jedoch Gewebe durch eine Erkrankung oder einen Unfall komplett zerstört wurden, kann die Homöopathie keine Wiederherstellung erreichen. Durch eine Arthrose oder Arthritis zerstörte Gelenke können beispielsweise nicht geheilt werden. Aber es kann das Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten und die Schmerzen gelindert werden.

Bei schweren chronischen Erkrankungen können durch eine begleitende homöopathische Behandlung die Lebensqualität gebessert und ggf. starke schulmedizinische Medikamente in ihrer Dosis reduziert werden. Nebenwirkungen von Chemotherapien, Bestrahlungen oder anderen stark belastenden Therapien lassen sich ggf. abschwächen. 

 

Wie läuft eine homöopathische Behandlung ab?

Im ausführlichen homöopathischen Erstanamnese-Gespräch geht es für den homöopathischen Arzt darum, den Patienten in seiner Individualität kennen zu lernen und das Muster in seinen Beschwerden zu erkennen. Dazu beschreibt der Patient seine Symptome so genau wie möglich, erzählt über seine Lebensgeschichte und Lebensgewohnheiten. In jeder Aussage des Patienten können wichtige Informationen für die homöopathische Mittelauswahl stecken. Insbesondere sehr individuelle, seltsame und außergewöhnliche Symptome oder Eigenarten des jeweiligen Menschen sind außerordentlich bedeutsam.

 

In meiner Praxis dauert dieses Erstgespräch ca. zwei Stunden. Es ist sinnvoll, ausreichend Zeit mitzubringen. 

 

Die Analyse des homöopathischen Mittels findet entweder schon parallel zum Gespräch statt oder erfolgt nach der Sprechstunde. Je nach Arbeitsaufkommen kann es einige Tage dauern bis das Mittel verordnet wird.

 

In der Folgezeit ist es notwendig, sich genau zu beobachten, damit man mögliche Veränderungen am allgemeinen oder speziellen Gesundheitszustand bemerkt.

In den Folgegesprächen, die je nach Beschwerdeintensität etwa alle vier bis zwölf Wochen stattfinden sollten, werden diese Veränderungen vom homöopathischen Arzt  genau erfragt. Da ist es hilfreich, wenn man ein paar Notizen zu den eingetretenen Veränderungen mitbringen kann.

Anhand der Folgegespräche wird der Homöopath entscheiden, welche weiteren homöopathischen Mittel in welcher Stärke und Häufigkeit angewendet werden.

Während akuter Erkrankungen zeigt sich das homöopathische Mittelbild oftmals sehr deutlich. Es ist dann sinnvoll, einen kurzfristigen Termin zu vereinbaren. 

 

Wie schnell hilft die Homöopathie?

Ob und wie schnell ein homöopathisches Mittel wirkt, kann man nicht vorhersagen. Die Mittel wirken nicht nur gegen einzelne Beschwerden, sondern ganzheitlich gesundheitsfördernd. Daher ist es auch nicht vorhersagbar, wie, wann und wo sich zuerst eine Wirkung zeigt. Allerdings zeigen sich Verbesserungen oftmals zuerst im seelischen Bereich, dann pendelt sich ein neues Gleichgewicht auch körperlich langsam ein. Je länger eine Beschwerde schon besteht, desto langsamer ist meist der Heilungsprozess. Etwa ein Jahr Geduld sollte man für eine homöopathische Behandlung einer chronischen Erkrankung mitbringen. Dann lässt sich beurteilen, ob sie eine gesundheitliche Unterstützung darstellt.

 

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Kurz nach der Heilmittel-Einnahme können Verschlechterungen von aktuellen oder früheren Beschwerden auftreten - sogenannte Erstverschlimmerungen. Diese treten in der Regel aber nur kurzfristig auf und deuten auf eine gute Prognose hin: Der Organismus  reagiert auf die Arznei und setzt sich mit den aktuellen und alten Krankheitszuständen auseinandersetzt, eben nur etwas zu stark.

Werden homöopathische Mittel zu häufig eingenommen, kann dies sogenannte Prüfsymptome hervorrufen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie die Mittel nur nach Absprache mit dem homöopathischen Arzt dosieren.

 

Wie gehe ich mit anderen Medikamenten um?

Viele Arzneimittel können die Wirkungsweise von homöopathischen Arzneimitteln stören.

Insbesondere Arzneimittel, die Ihre Reaktionsfähigkeit unterdrücken, stören die Heilwirkung von homöopathischen Mitteln. Das sind insbesondere folgende Arzneistoffe: Geschlechtshormone, Cortison, Betablocker, Schmerzmittel, Antidepressiva, Schlafmittel und Angstlöser.

Trotzdem sollten Sie Ihre schulmedizinische Dauermedikation zunächst unverändert fortsetzen. Eine mögliche Reduktion der Dauermedikation im Behandlungsverlauf sollte nur in Absprache mit Ihrem Homöopathen und ggf. auch dem behandelnden Gebietsfacharzt stattfinden.

Selbst verordnete homöopathische Mittel sowohl in Hoch- als auch in Tiefpotenzen(z.B. Schüssler Salze, homöopathische Komplexmittel etc.) können ebenso zu unerwünschten Interaktionen führen. Sie  sollten nur nach Absprache eingenommen werden.

 

Was kann und sollte ich als Patient tun? Worauf sollte ich achten?

Ihre Mitarbeit bei der homöopathischen Behandlung ist unbedingt erforderlich. Die eigentliche Heilung erfolgt durch Sie selbst, der Homöopath kann nur durch das Gespräch und die homöopathische Arzneigabe unterstützen. Also helfen Sie ihrem Körper durch eine freundliche Haltung ihm gegenüber.

Eine gesunde Lebensführung unterstützt jeden Heilungsverlauf. Achten Sie auf gesunde Ernährung mit einem hohen Anteil an Gemüse, ausreichend Bewegung auch an der frischen Luft und gesunden Schlaf. Vermeiden Sie zu viel Stress und Suchtmittel (Kaffee, Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten, TV, Internet etc.).

 

Ungünstig wirken sich folgende Substanzen aus:

Kampfer z.B. enthalten in Rheumasalben oder dem Kreislaufmittel Korodin, Ätherische Öle wie z.B. Pfefferminze, meist enthalten in Zahnpasta, Erkältungsbädern, Erkältungsmedikamenten, Kaffee (besser Tee oder Espresso in Maßen)

 

Gibt es Besonderheiten bei  der homöopathischen Behandlung von Kindern?

Kinder sprechen oft sehr gut auf homöopathische Behandlungen an.

Bei sehr kleinen Kindern, die noch nicht selbst sprechen können, wird ein Großteil der Informationen aus den Beobachtungen der Eltern gewonnen. Hier ist es wichtig, möglichst vorurteilsfreie, nicht bewertende Informationen über das eigene Kind zu geben. Trotzdem wird auch das Kind vom Homöopathen beobachtet und untersucht. Ältere Kinder können über sich und vielleicht auch über ihre Beschwerden berichten. Je weniger sich die Eltern dann in das Gespräch einmischen, desto klarer kann das Kind die Informationen an den Behandler weitergeben.

 

 

Weitere Informationen: www.dzvhae.de

Samuel Hahnemann (1755-1843) - Denkmal in Leipzig
Samuel Hahnemann (1755-1843) - Denkmal in Leipzig